DUISBURG (27.10.2021). Sören Link ist Mitglied der AWO-Duisburg. Seit 20 Jahren und aus Überzeugung. Im Interview aus Anlass der Wiedergründung im Jahr 1946 sagt er, warum er persönlich und als Amtsträger die AWO wertschätzt.
„Ich bin AWO-Mitglied, weil …“. Wie würden Sie den Satz weiterführen?
Sören Link: … weil ich schon als Baby und Kleinkind von der AWO sozialisiert worden bin. In der Mutter-Kind-Krabbel-Gruppe in Walsum auf der Rudolfstraße hatte ich meine erste Berührung mit der AWO. Danach war ich in der Kleinkindergruppe. Ich habe das für mich als sehr prägend wahrgenommen. Später haben wir mit der SPD in den Seniorentreffs in Walsum Am Dyck und im Tannenweg getagt. Da habe ich gesehen, was dort geleistet wird und mir gesagt: Wenn das alles die AWO macht, dann wirst du dort auch Mitglied.
Sie hatten ja erst kürzlich eine AWO-Begegnung. Erinnern Sie sich noch?
Sören Link: Ja, natürlich. Eine Gruppe aus dem AWO-Begegnungszentrum in der Innenstadt kam bei einem Spaziergang am Rathaus vorbei. Ich war auf dem Weg zu einem Termin und sie haben mich freundlich gefragt, ob sie ein Foto mit mir machen können. Ich habe dann noch ein bisschen mit ihnen geredet und ihnen erklärt, wie es mit dem Mercatorquartier hier direkt gegenüber vom Burgplatz weitergeht. Ich finde es wichtig, mit den Menschen zu reden. Und ich fand die kurze Begegnung toll.
Wie nehmen Sie die AWO-Duisburg in Ihrer Rolle als Oberbürgermeister wahr?
Sören Link: Die AWO – und das meine ich positiv – ist ein selbstverständlicher Akteur im Trägernetzwerk Duisburg. Die AWO ist da. Das ist ein schönes Gefühl. Es gibt kaum eine Facette im sozialen Bereich, in der die AWO nicht vertreten ist. Wenn ich allein auf die Seniorenzentren schaue, sie sind hochmodern aufgestellt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ausgesprochen engagiert und nehmen sich Zeit für Persönliches. Ich habe das selbst erlebt, als ich Josef Krings in seiner Zeit im AWO-Haus in Duissern besucht habe.
Einen weiteren Punkt möchte ich noch nennen: Die AWO ist traditionell stark im Bereich der Integration vertreten. Dieses Engagement sollte sie beibehalten. Das Thema Integration wird in den nächsten Jahren immer wichtiger.
Bei aller Professionalität darf man dabei nie den ehrenamtlichen Bereich vergessen, gerade in den Begegnungs- und Beratungszentren. Ich bin froh, dass so viele Menschen für sich sagen: „Ich kümmere mich darum“.
Bei der Wiedergründung 1946 hat sich dieser Anspruch noch einmal besonders gezeigt. Wie schauen Sie auf die Anfänge nach dem Krieg?
Sören Link: Da lassen sich beeindruckende Geschichten von Menschen aus dieser Zeit erzählen. Die haben nicht irgendwo stattgefunden, sondern hier bei uns in Duisburg. Daran erkennt man die Überzeugung dieser Menschen. Nach so einer schlimmen Zeit nicht zu sagen: ‘Ich kümmere mich um mich selbst, meine Familie oder ums nackte Überleben.‘ Sie haben die AWO gegründet, um anderen unter widrigsten Bedingungen zu helfen. Diese Leistung – übrigens insbesondere von Frauen vollbracht - wird heute vielfach übersehen.
Wenn Sie heute ein Grußwort zum Jubiläum sprechen sollten, was würden Sie sagen?
Sören Link: Ich würde sagen: Die AWO kann stolz sein auf das, was sie erreicht hat. Ich würde dies mit der Dankbarkeit der Stadt und der Dankbarkeit vieler Menschen in Duisburg verbinden. Ich würde mir wünschen, dass die enge Kooperation mit der Stadt Duisburg beibehalten wird und im Einzelfall ausgebaut werden kann. Das wären meine Leitmotive.
Welche drei Attribute verbinden Sie mit der AWO-Duisburg?
Sören Link: Sozial, engagiert, wichtig!
Foto: Zoltan Leskovar